Jede:r kennt jemanden, der oder die vom eigenen Café oder Restaurant träumt. So war’s bei mir auch! Ich habe Ingenieurwesen studiert und in der Industrie gearbeitet. Doch 2016 habe ich mir diesen Traum erfüllt. Warum erst eines Tages? Dann lieber jetzt!
Einfach machen - warum nicht jetzt?
Vielleicht war es der schwere Motorradunfall, den ich als 17-jährige nur mit viel Glück überlebt habe, der mir bewusst machte, dass mein Leben endlich ist und Sicherheit nur ein gesellschaftliches Konstrukt ist, das es nicht wirklich gibt. Ich wollte es einfach ausprobieren. Aufschieben machte für mich wenig Sinn.
Mein Weg zum eigenen Café
So gründete ich 2016 das Café Blá in München und verwirklichte damit mich und mein Herzensprojekt. Aus meinen bisherigen Jobs nahm ich einige Erfahrungen mit und entwickelte meinen eigenen Weg in der Gastro. Ich stellte vieles in Frage und merkte, dass es erfolgreicher ist, eine offene Kommunikationskultur zu pflegen, lösungsorientiert mit Fehlern umzugehen, ein selbstorganisiertes Team zu schätzen und jeder:m auf Augenhöhe zu begegnen. Das sind viele Ansätze, die ich in „New Work“ wiederfinde. Ein gutes Arbeitsklima im Team färbt automatisch auf die Gäste ab!
Nach 5 Jahren habe ich mein “Baby” verkauft. Es war nicht einfach nach so langer Zeit. Doch jetzt bin ich beeindruckt und stolz, dass ich meinem Nachfolger ein Konzept übergeben konnte, in dem er nun seine Ideen und seine Identität einbringen kann. Er schafft es wirklich seins daraus zu machen. Und das ist richtig schön.
Mut machen, begleiten, weitergeben
Seit dem Verkauf bin ich als Gastro-Coach tätig. Ich berate Gründer:innen und Gastronom:innen dabei, ein wirklich gutes und authentisches Konzept mit Herz und Seele zu entwickeln. Ich begleite sie auf zukunftsfähigen Wegen und gebe ihnen neue Impulse zu Themen wie Nachhaltigkeit, Work-Life-Balance, Gleichberechtigung, persönliche Entfaltung, Vertrauen, ...
Ich glaube, dass gerade jetzt eine spannende Zeit ist, um neu zu gründen und die Branche ökologisch, wirtschaftlich und sozial sinnvoll zu verändern. Denn es liegt mir am Herzen, dass kleine Restaurants und Cafés individuell bleiben und dass jede Stadt ihr eigenes Gesicht entfaltet. Gastronom:in als Beruf darf für Inhaber:innen und Mitarbeiter:innen attraktiver werden.
Wenn es wieder mehr um Menschen geht, dann haben wir viel geschafft!
Text: Ann Lang
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