Ende 2023 läuft die MwSt-Senkung von 19% auf 7% für Speisen in der Gastronomie aus. Eine Verlängerung oder Entfristung der Maßnahme ist derzeit nicht in Sicht.
Sollten die 19% Mehrwertsteuer wieder eingeführt werden, könnte folgender Teufelskreis in Gang gesetzt werden, welcher alle Gesellschaftsschichten betrifft:
Aktuell können nur wenige Gastronom:innen auf ihren - durch erhebliche Herausforderungen geschmälerten - Gewinn verzichten und ihre jetzigen Preise auch bei künftigen 19% MwSt. halten.
Die Mehrheit der Restaurants wird die Preise auf der Speisekarte erneut erhöhen, diesmal um ganze 12%, um den gleichen Nettoverkaufspreis zu erzielen (19% - 7% = 12% zusätzliche MwSt.)
Bei einer Preiserhöhung von 12% riskiert die Gastronomie jedoch, dass die Gäste ausbleiben oder weniger häufig das Restaurant aufsuchen.
Es drohen weitere Restaurantschließungen.
Die Gastronomie belebt die (Innen-)Städte und gibt der Gesellschaft einen guten Grund, in die Städte zu gehen und zu verweilen. Von dieser Laufkundschaft profitieren auch andere Branchen wie der Einzelhandel.
Leiten sich Gäste aufgrund hoher Preise seltener einen Restaurantbesuch, bleiben sie auch den Innenstädten häufiger fern. Der stationäre Einzelhandel verliert an Kund:innen und verlagert sich noch stärker online.
Restaurants, Innenstädte, Einzelhandel etc. sterben weiter aus, die Gesellschaft fragmentiert sich immer mehr in kleine Bubbles, soziale Begegnungen werden seltener, Vorurteile verstärken sich, etc.
Nachbarländer haben die wichtige Rolle der Gastronomie für eine lebendige Gesellschaft schon erkannt und vor Jahren die Mehrwertsteuer für die Branche nachhaltig gesenkt. Wollen wir in Deutschland blauäugig das Rad zurückdrehen und diesen möglichen Teufelskreis mit starken Nebenwirkungen in Gang setzen?
Wenn nicht, bitte unterzeichne die Online-Petition und/oder teile den Link in deinem Umfeld.
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